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Von Freud und Leid des Buchmarketings

  • lisaostwald
  • 19. Nov.
  • 4 Min. Lesezeit

Paket mit diversen Beilagen passend zum Buch
Bloggerboxen können dich voran bringen.

Als Selfpublisher musst du selber Marketing betreiben. Okay, als VerlagsautorIn auch. Aber ganz unbedingt als Selfpublisher! Aber ich mache doch … Das reicht nicht!


Kommt euch das vielleicht bekannt vor?


In vielen Treffen, wo es um das Thema Buchmarketing geht, taucht früher oder später die Frage auf, wie viel Werbung ich machen soll. Die einen sagen, so viel wie möglich, die anderen sagen so viel wie nötig.


Meine Meinung: Mach das, womit du dich wohlfühlst.


Wenn du dich auf Social Media wohlfühlst, tobe dich dort aus. Wenn du lieber im Kontakt mit anderen bist, leg los. Vielleicht ist auch ein Mittelweg für dich okay.


Meine Erfahrungen reichen von »Ganz gut gelaufen« bis »Ach du meine Güte«. Und daran möchte ich euch teilhaben lassen.


Social Media

Ich bespiele vier Kanäle mehr oder weniger intensiv: Instagram, Threads, TikTok und LinkedIn.


Auf Instagram läuft es einigermaßen. Ich poste regelmäßig (1 - 2 Mal die Woche). Die Followerzahl pendelt vor der Veröffentlichung um die 165 Follower (Stand: 07.10.2025). Reels gehen besser als Textbeiträge, die Interaktion ist überschaubar. Ob es mit dem Algorithmus von Instagram oder meinen Beiträgen zusammenhängt, kann ich nicht sagen.


Mit TikTok habe ich gerade angefangen. Dies mache ich, da meine Zielgruppe primär dort zu finden ist. Die Vieos habe ich ausahmslos mit Canva vorbereitet. Mich selber zu zeigen, möchte ich (noch) nicht. Auch hier stehe ich noc vor der Veröffentlichung (Stand: 07.10.2025).


Threads bespiele ich kaum. Hängt damit zusammen, dass mir die Community nicht gefällt. Es wird viel Negatives verbreitet, andere Meinungen werden kaum akzeptiert … Vielleicht haben andere andere Erfahrungen gemacht. Aber mir macht dieser Kanal keinen Spaß.


LinkedIn ist als Berufsetzwerk okay. Obwohl ich Einladungen für Veranstaltungen bekomme, die mich nicht voran bringen, nutze ich es, um meine Autoren- und Lektoratstätigkeit zu bewerben. Mittlerweile habe ich ein Netzwerk von mehr als 500 Followern. Wie viele davon meine Arbeit unterstützen, lässt sich an einer Hand abzählen.


Social Media ist insgesamt eine Herausforderung. Man braucht Geduld (die ich nicht habe). Zu Beginn fühlt es sich an, als spräche man gegen eine Wand. Irgendwann kommen erste Antworten. Trotzdem mache ich weiter. Wer weiß, wohin die Reise geht.


Werbung im Reallife

Da sind meine Erfahrungen noch recht dünn. Auch hier probiere ich verschiedene Wege aus.


Ich habe relativ früh mit physischer Werbung angefangen. Zunächst habe ich Postkarten und Lesezeichen drucken lassen, die ich unters Volk gebracht habe. Über den Selfpublisher-Verband habe ich einen Schwung zur Leipziger Buchmesse 2025 verteilt. Gleiches für die Frankfurter Buchmesse 2025. Die restlichen Karten habe ich an verschiedene Shops für Bookmerch geschickt und gefragt, ob sie diese Bestellungen zulegen können. Natürlich habe ich die Shops vorher kontaktiert. Alle haben positiv reagiert. Ob es was bringt, kann ich derzeit nicht sagen. Vielleicht sehe ich es an den Verkaufszahlen.


Um meinen Roman zu verbreiten, habe ich mich früh um BloggerInnen gekümmert. Diese haben vorab mein Buch zum Lesen erhalten. Als Dank gab es für jede eine Bloggerbox mit diversen Gimmicks, passend zum Buch. Bloggerboxen sind kein Muss. Ich finde sie cool. Und ich habe mich bewusst für nachhaltige Beilagen verwendet. Handgefertigt und immer wieder verwendbar. Hier sollten die Kosten berücksichtigt werden. Allein das Buch hat einen gewissen Wert. Leg am besten ein Budget fest und halte dich daran.


Bei einem Kurzurlaub in einer touristisch hochfrequentierten Region habe ich diverse Bücherzellen aufgesucht. Auch dort habe ich in ein paar Bücher Lesezeichen gesteckt. Vielleicht entecken so ein paar neugierige Menschen meinen Roman. Ansonsten haben sie ein schickes Lesezeichen.


Natürlich gehört die persönliche Ansprache ein Stück dazu. Fangt klein an. Irgendwer kennt immer irgendwen. Und wenn nicht: Nehmt Kontakt zur örtlichen Bibliothek auf. Eure Bibliothek ist interessiert an regionalen Autoren. Und wenn ihr Lust auf eine Lesung habt: Die Bibliotheken haben ein Budget für kulturelle Veranstaltungen. Also ist auch die Bezahlung gesichert. Ich kann nur für den ländlichen Raum sprechen. Wie es in Ballungszentren aussieht, müsst ihr selbst erfragen. Aber traut euch. Mehr als ein »Nein« könnt ihr nicht bekommen. Nette E-Mail formuliert und schon habt ihr einen Fuß in der Tür. Mir hat es eine Lesung im kommenden Jahr gebracht. Und weil ich eine Nette bin, habe ich gleich einen Kollegen vermittelt, der auch nächstes Jahr auftreten darf.


Und den Zufall will ich nicht vergessen. Ich war auf einer Veranstaltung. Habe dort eine Person angesprochen, die etwas hatte, was ich gerne noch machen möchte (ein Tattoo von einer ganz bestimmten Person). Wir kamen darüber ins Gespräch und über die Veranstaltung wir gleich besuchen. Irgendwann kam das Gespräch auf die übliche Frage: Woher kommst du denn?

Und was soll ich sagen: Sie kommt aus meiner Geburtsstadt und ist dort Leitung des Thalia. So schnell hatte ich noch nie von meinem Buch erzählt und eine Visitenkarte gezückt. So kann es auch laufen.


Und sonst?

Website, Blog, Newsletter … Alles entwickelt sich. Langsam und stetig. Wichtig bei diesen Sachen zu nennen: Sie sind unabhängig von Social Media. So eine Plattform kann verschwinden. Eure Website nur, wenn ihr sie aktiv löscht. Deswegen nutzt diese Möglichkeiten. Dank der Baukastensysteme der Anbieter ist die Websitenerstellung kein Hexenwerk. Denkt an das Impressum! Oder beauftragt jemanden, der die Website für euch erstellt.


Messen: Davon kann ich erst 2026 erzählen. Die Erste ist für mich im Februar.


Ihr seht, dass Vieles möglich ist. Findet euren Weg. Quält euch nicht mit etwas, was bei anderen funktioniert, ihr aber nicht wollt. Euer Gegenüber merkt das. Baut euch mehrere Standbeine auf. Macht das, was euch Freude bereitet. Und gebt dem Ganzen Zeit, sich zu entwickeln. Eine Sonnenblume büht auch erst nach drei bis vier Monaten (Quelle: https://www.fleurop.de/blog/blumenarten/sonnenblumen).

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